Hammer Platz, Hammer Manöver

Es muss doch einfach einmal gesagt werden dürfen. Gewisse An- oder Ablegemanöver gehen total in die Hose, andere gelingen auf Anhieb. Das heutige Anlegemanöver in Rønne gehört zu Letzteren. Platz auswählen, Leine raus, Zack, der Kahn steht. So, nun ist es gesagt.

Klintholm war unser vorläufig letzter Tag bei den Dänen. Von hier aus segelten wir Richtung Schweden, nach Gislövs Läge, einem Vorort von Trelleborg. Da der Wind exakt von hinten kam, dümpelte unsere La Cabane nur lustlos vor sich hin. Erst als wir sie auf Kreuzkurs vor dem Wind versetzten, sprang sie an und fuhr uns in Rauschefahrt von maximal 7,8 Knoten Richtung Schweden. Das muss daran liegen, dass unsere La Cabane eine stolze Schwedin ist. 1978 lief sie hier vom Stapel. Die Werft Helmsman gibt es zwar leider nicht mehr, aber ich glaube, ein deutliches Vibrieren in den Wanten des Schiffs gespürt zu haben, als wir die Grenze zu Schweden überquerten. Selbstverständlich setzten wir ganz standesgemäss unterwegs die schwedische Gastlandflagge unter der Steuerbordsaling. Man will ja nicht unhöflich sein.

Gislövs Läge ist ein netter, kleiner Weiler mit Sandstrand. Da das Wetter es gut mit uns meinte, wollten wir am folgenden Tag gleich weiter Richtung Ystad. Der milde Südwestwind bescherte uns Kaffeesegeln vom Feinsten. Einmal die Segel auf Raumwindkurs gestellt, schaukelte er uns ohne Umwege direkt in den Hafen von Ystad hinein. Hier genossen wir das mittelalterliche Flair der Hafenstadt. Von hier aus fahren die grossen Fähren Richtung Polen und Bornholm. Das Städtchen selber muss man gesehen haben. Es zählt mit seinen lieblichen, mittelalterlichen Fachwerkhäusern zu den ältesten Städtchen in Südschweden. Die «Latinskolan» ist hier beheimatet und ein wunderbares, ehemaliges Franziskanerkloster begeisterte uns mit seinem Klostergarten. In Ystad hat sich Andreas verabschiedet und die Fähre Richtung Rostock und von dort den langen Heimweg angetreten. Das war eine super Woche mit einer super Mannschaft. Danke, Andreas!

Heute wagte ich den grossen Sprung rüber nach Bornholm (DK). Der Wind war nur schwach angesagt, und so musste ich erstmals eine grössere Strecke unter Maschine fahren. Erst ungefähr zwei Stunden vor Rønne wurde ich mit einem herrlichen Nordostwind beschenkt. Nichts wie hoch mit den Segeln und den Rest bei «halbem Wind» bis Nørrekås, einem kleinen Yachthafen nördlich des Fährterminals segeln. Logbucheintrag um 15.25 Uhr: Hammer Platz, Hammer Manöver. Manchmal braucht es wenig, um das Seglerherz zu erfreuen.

Unterwegs nach Rønne

Es war nicht das erste Mal, dass ich im Hafen auf Segler traf, die ich schon zuvor in anderen Häfen kennengelernt habe. So traf ich auch heute wieder ein deutsches Ehepaar, das ich gestern in Ystad kennengelernt hatte. Sie segeln seit 18 Jahren um die Welt. Mit an Bord: Hansen. Hansen ist ein süsser, einjähriger Terrier, und Barney hat sich spontan mit ihm angefreundet. Wie gut, dass sie auch heute wieder hier sind, so hat Barney wieder seinen Spielkameraden dabei. Passt!

Ein Kommentar zu „Hammer Platz, Hammer Manöver

  1. Danke Sergio für die fantastische Segelwoche mit einem hervorragenden Skipper auf einem wunderschönen Schiff das unglaublich schnell segelt! Hebs‘ guet!

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