Nach einer Nacht im Stadthafen von Karslhamn verlegte ich das Boot in den nahe und idyllisch gelegenen Hafen von Vägga Fiskehamn. Auch hier, wie bereits im Stadthafen von Karlshamn hat die Saison noch nicht angebrochen und auch hier, wie im Stadthafen, bemühte sich der Hafenmeister gar nicht erst, aufzutauchen. Also zweimal gratis liegen. Auch gut. Zum Glück habe ich beim Anlegen im Vägga Fiskehamn eine deutsche Familie auf ihrer Yacht getroffen, die mir den Code für das Duschgebäude verraten haben. So konnte ich wenigstens wieder einmal duschen.
Ich war sehr froh um meine modernen Navigationsinstrumente wie GPS-Plotter und Autopilot. Man muss sich in den Schären sehr genau an die Seekarte halten, um nicht ungewollt auf einen Felsen unter Wasser zu rumsen. Grundlage für die Planung ist und bleibt die Papierseekarte, die einem den Überblick über das Revier gibt. Anschliessend wird die Route, ähnlich wie beim GPS im Auto in das System eingegeben, und so weiss man immer, wo man sich gerade befindet. Trotz allem ist die Perspektive auf dem Wasser immer wieder gewöhnungsbedürftig. Die Insel, die ich da vorne sehe – gemäss Darstellung auf der Karte sollte die etwas mehr links oder rechts sein… Es braucht etwas Übung, bis ich die Landschaft, die sich mir nach jeder Insel neu eröffnet, übersetzen kann auf die Darstellung auf dem Bildschirm und der Karte. Nach vier Stunden Höchstkonzentration in diesem traumhaften Revier erreichte ich Ekenäs.
Eines meiner Ziele auf diesem Ostseetörn war das Umwandern einer Insel. Das wurde mir auf Hanö geschenkt. Ein anderes Ziel war das Segeln in den Schären. Dieser Traum wurde mir heute erfüllt. So schön! Ekenäs, der kleine aber sympathisch anmutende Hafen bei Ronnebyhamn war dann die Krönung dieses Tages. Ein nettes Restaurant mit netten Wirtsleuten empfingen mich hier. Da der Wind für morgen auf meinem Weg Richtung Osten wieder platt auf die Nase angesagt und mit einer Stärke von fünf Beaufort angesagt ist, weiss ich schon jetzt, dass ich hierbleiben werde, und zwar gerne.